FAQ - Lygodactylus

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wuschelo

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In den letzten Tagen haben sich ein paar sehr fleißige Mitglieder zusammengeschlossen und die anschließende FAQ zusammengestellt.

Wir Alle bedanken uns sehr bei: Luna, Scarlett, Devilcat und pauli2609, Rolando84 !!!


FAQ - Lygodactylus; Häufig gestellte Fragen!

1. Welche Voraussetzungen sollte das Terrarium erfüllen?
Hochterrarium: Mindesthöhe 60 cm; Grundfläche mindestens 40 x 40 cm.
Material: Glas, OSB/Holz muss gegen Feuchtigkeit innen versiegelt werden.
Im Deckel zumindest teilweise Lüftungsfläche aus Aluminiumgaze (Fliegengitter).
Bei Standardterrarium oberes Lochblech und Teil der Abdeckung entfernen und entsprechend durch Gaze ersetzen.


2. Was wird an Technik/Beleuchtung benötigt?
Grundsätzliches: Die Beleuchtung gehört über das Terrarium, außerhalb verbaut. Diese wird auch dazu verwendet, ein Temperaturgefälle zu erzeugen. UVB kann nur durch Aluminiumgaze ausreichend einfallen.
Helligkeit: Bis 60 cm Terrarienhöhe über Kompaktlampen, Leuchtstoffröhren oder HQI, auch in Kombination möglich. Über 60 cm Terrarienhöhe reichen Kompaktlampen und Röhren nicht mehr aus, um genügend Helligkeit bis in den Bodenbereich zu bekommen, hier leisten HQI gute Dienste.
UV- Licht: Kompaktlampen mit der Handelsbezeichnung 5.0, UV-Röhren oder UV-HQI wie Bright Sun oder Solar Raptor. Die Wahl sollte auch hier in Abhängigkeit von der Höhe des Terrariums erfolgen.
Wärme: Spot-, oder Halogenstrahler, auch die oben genannten UV-HQI sind geeignet. Punktuelle Wärme in Verbindung mit Licht (Sonnenplatz) ist wichtig.
Beregnungsanlage ist nicht zwingend erforderlich, solange das tägliche Sprühen per Hand gesichert ist.
Thermometer und Hygrometer besser nicht fest installiert, so dass man in verschiedenen Bereichen messen bzw. nachmessen kann.


3. Was gehört zur Inneneinrichtung?
Rückwand ist nicht zwingend, gewährt den Tieren aber Sichtschutz, wertet das Terrarium optisch auf und isoliert gegen Wärmeverlust.
Bodengrund: z.B. Erde/Sand-Gemisch; Humus/Sand-Gemisch. Unter dem eigentlichen Bodengrund gegen Staunässe eventuell eine Drainage einbauen z.B. spezielles Tonsubstrat.
Geeignete Klettermöglichkeiten/Ruheplätze: Z.B. verschieden dicke Äste und/oder Bambusstäbe - senkrecht und waagerecht, auch diagonal wird angenommen; Liane; Sensofino; Nußschalen u.ä.
Bepflanzung mit lebenden Pflanzen dicht bepflanzen, dabei den ausreichenden Lichteinfall berücksichtigen.
Trinkschale - klein und flach.


4. Wie viele Tiere kann ich zusammen halten? Einzeltier, Pärchen oder Harem?
Einzeltier oder Paarhaltung. Zwei Männchen vertragen sich nicht dauerhaft.
Mehr als ein Weibchen kann, muss aber nicht funktionieren.
Bei Paaren stellt sich Nachwuchs ein, Jungtiere müssen dann untergebracht, versorgt und vermittelt werden.


5. Woher bekomme ich die Tiere?
Im Reptilienfachgeschäft oder Zoohandel/"Baumarkt" mit Reptilienabteilung werden regelmäßig einige Arten angeboten.
Meistens handelt es sich dabei um Wildfänge oder sogenannte "Farmzuchten".
Häufig sind diese Tiere durch langen Transport und Außen-/Innenparasiten
geschwächt. Untersuchung bzw. Behandlung durch den Tierarzt fällt an.
Auf Reptilienbörsen und -messen werden Wildfänge und Nachzuchten von Händlern
und Züchtern angeboten.
In Kleinanzeigen (Internet) bieten Züchter ihre Nachzuchten an.

Empfehlung: Von einem vertrauenswürdigen Züchter Nachzuchten kaufen. Im Regelfall wird man weniger mit gesundheitlichen Problemen der Tiere rechnen müssen.
Allerdings werden hier vorwiegend subadulte Tiere angeboten, die man erst bis zur Geschlechtsreife heranziehen muss. Eventuell muss man Wartezeiten und weite Fahrten in Kauf nehmen, um an die Wunschtiere zu kommen. Dafür bekommt man nicht nur gesundere Tiere, sondern man verweigert sich auch dem Handel mit Wildfängen, die zahlreich während oder kurz nach dem Transport versterben und deren Bestand teilweise (z.B. L. williamsi) in ihrem natürlichen Habitat bedroht ist.


6. Muss ich meine Tiere einer Quarantäne unterziehen?
Eine Quarantänehaltung, wobei die Tiere eine gewisse Zeit lang beobachtet und Kotproben zum kundigen Tierarzt gebracht oder zu einem Labor geschickt werden, empfiehlt sich grundsätzlich. Insbesondere aber bei Wildfängen oder bevor ein neues Tier zu einem bereits vorhandenen gesetzt wird.

Dadurch werden Hauptterrarium und dessen Einrichtungsgegenstände nicht mit Parasiten kontaminiert. Der Erfolg einer etwaigen Behandlung wird durch halbwegs sterile Bedingungen unterstützt.

Als Quarantäneterrarium können kleine Glasterrarien dienen (z.B. 30x30x40, später nach Desinfektion auch für die Aufzucht von Jungtieren geeignet) oder umgebaute Kunststoffboxen (hier auf gute Belüftung achten). Ausreichend Licht mit UV-Anteilen ist unerlässlich. Die Einrichtung erfolgt mit leicht auswechselbaren Gegenständen.


7. Was und wie oft, wie wird gefüttert?
Was: Für ausgewachsene Tiere - kleine Heimchen oder Grillen, Ofenfischchen, Bohnenkäfer, Erbsenblattläuse, Drosophila, Terflies, junge Schaben, Wachsmotten, Wiesenplankton; 1-2 Mal im Monat Fruchtbrei, frische Frucht (z.B. Banane, Melone) oder Protein Jelly oder Day Gecko Food oder "Geckohonig". Der Bodengrund kann zusätzlich mit Springschwänzen und weißen Asseln "geimpft" werden.
Für Schlüpflinge oder Jungtiere entsprechend abwechslungsreiches Futter in Microgröße.
Regel: Die Futtertiere sollten nicht länger sein als der Kopf des Tieres breit ist. Es sollte möglichst abwechslungsreich gefüttert werden. Das "Auge des Besitzers" entscheidet über Menge und Häufigkeit des Futters. Lygodactylus neigen bei übermäßiger Fütterung rasch zu "Verfettung".

Wie oft: Ausgewachsene Tiere werden ca. 3 Mal die Woche gefüttert. Schlüpflinge zunächst täglich; ab einem Alter von 4-6 Wochen: 2 Tage füttern - einen Tag auslassen; später jeden 2. Tag füttern.

Wie: 1. Futtertiere im Terrarium "aussetzen" und die Geckos frei jagen lassen; oder 2. Futtertiere in einem hohen, oben offenen Behälter ins Terrarium stellen (Geckos können rein - Futtertiere können nicht heraus) oder 3. Fütterung mit Futterpinzette. An die 2. und 3. Methode müssen die Tiere erst gewöhnt werden. Dem natürlichen Jagdverhalten trägt die 1. Methode Rechnung.

Supplementierung: Um eine ausreichende Vitamin- und Mineralversorgung zu gewährleisten, werden die Futtertiere vor Verfütterung mit Obst, Gemüse, Haferflocken u.a. angefüttert und/oder die Futtertiere werden unmittelbar vor der Fütterung mit einem handelsüblichen Vitamin-/Mineralstoffpräparat für Reptilien bestäubt. Zusätzlich sollte stets eine Schale mit Sepiapulver o.ä. im Terrarium stehen, damit die Tiere bei Bedarf eine zusätzliche Kalziumquelle haben.


8. Muss eine Winterruhe durchgeführt werden?
Nein, aber es empfiehlt sich im Winterhalbjahr für einen Zeitraum von etwa 10-12 Wochen die Beleuchtungsdauer auf 8-10 Stunden langsam zu verringern und Wärmespots nur kurz zuzuschalten. Die Tiere werden dabei weiterhin etwas mäßiger gefüttert. Insbesondere den Weibchen kann so eine Ruhephase gegönnt werden, während der sie gar nicht oder zumindest weniger legen.

9. Wann sind die Tiere fortpflanzungsfähig?
Mit 10-12 Monaten haben insbesondere die Weibchen die körperliche Reife/Größe, um verpaart zu werden. Man sollte dieses Alter abwarten bevor die Geschlechter gemeinsam gehalten werden.
Die Fähigkeit, sich fort zu pflanzen, kann schon deutlich früher vorhanden sein, ab einem Alter von 4-6 Monaten.

10. Wie häufig legt ein Weibchen?
Weibchen können das ganze Jahr hindurch alle 3-6 Wochen ein Gelege absetzen. Dies besteht aus einem Doppelei, zwei Einzeleiern oder (seltener) einem Einzelei.

11. Wie werden die Eier erfolgreich inkubiert?
Es ist möglich, die Eier im Terrarium zu belassen. Sie dürfen nicht direkt mit Feuchtigkeit in Kontakt kommen und sollten besser vor den Elterntieren geschützt werden (Teesieb o.a.).
"Lose" abgelegte Eier können auch entnommen und im Inkubator bei 24-30 Grad inkubiert werden. 60% relative Luftfeuchtigkeit sind ausreichend.
"Geklebte" Eier kann man nicht vom Untergrund entfernen, ohne sie zu zerstören.
Empfehlung: Geeignete Eiablageplätze anbieten, mit denen die Eier aus dem Terrarium entfernt werden können; z.B. hohle Bambusstücke, Sensofino. Vorsicht vor zu hoher Luftfeuchtigkeit oder Kondenswasser.

12. Wie lange dauert es bis zum Schlupf?
Abhängig von der Inkubationstemperatur u.a. Faktoren, z.B. Ernährungszustand des Muttertieres. Unterschiedlich bei den einzelnen Arten unter gleichen Inkubationsbedingungen.

Es gilt immer: Je höher die Temperatur, umso kürzer die Zeit bis zum Schlupf. Durch Nachtabsenkung verlängert sich die Entwicklungszeit im Ei. Bei niedrigeren Temperaturen und/oder durch Nachtabsenkung erhält man kräftigere Jungtiere.

z..B. L. williamsi: bei konstant 26 Grad ca. 75 Tage, bei konstant 25 Grad ca. 90 Tage, bei 30 Grad und Nachtabsenkung um 5 Grad knapp 70 Tage.


13. Wie zieht man die Jungtiere auf?
Zur Aufzucht eignen sich kleine Terrarien oder umgebaute Plastikboxen. Bewährt haben sich Größen ab 20x20x30 cm (LxTxH). Es ist auf ausreichende Belüftungsflächen zu achten.
Sterile Haltung ist nicht zu empfehlen. Die Terrarien sind wie das Elternterrarium einzurichten - nur im Kleinformat; also Bodengrund, Äste, lebende Pflanze(n), UV-Beleuchtung durch Aluminiumgaze.
Achtung: Auf ausreichende Dichtheit des Behälters ist zu achten. Die lebhaften Schlüpflinge (ca. 2-3 cm lang) können auch durch vermeintlich kleine Spalten entkommen.

Als Beleuchtung leisten z.B. UV-Kompaktlampen für die Aufzucht gute Dienste. Für zusätzliche Wärme kann zeitweise ein schwacher Spot zugeschaltet werden, wenn die Temperaturen nicht ausreichen. Die Maximaltemperaturen können etwas mäßiger ausfallen als bei den Eltern. Vorsicht vor Überhitzung! Ein Temperaturgefälle sollte vorhanden sein.

Die Tiere können einzeln oder in kleinen Gruppen aufgezogen werden. Jungtiere in einer "Wohngemeinschaft" sollten keine wesentlichen Größenunterschiede aufweisen.
Ab einem Alter von 2-3 Monaten kann es zu verstärktem Konkurrenzverhalten insbesondere unter den Männchen kommen. Um Stress und Unterdrückung zu begegnen, kann dann eine Einzelunterbringung der Jungtiere nötig werden.

Ausreichend Microfutter muss für die erste Lebenszeit herangeschafft werden. Als Erstfutter können kleine Drosophila und Erbsenläuse dienen. Man sollte Drosophila nicht überwiegend füttern, sondern auf Abwechslung achten. Die Jungtiere wachsen bei richtiger Pflege recht schnell und können sehr bald ihren Speiseplan erweitern auf Microheimchen, Ofenfischchen etc. Teilweise beginnt die Futteraufnahme bereits am Schlupftag, sonst innerhalb der ersten 5 Lebenstage.

2 Mal täglich sollte gesprüht werden, damit die Jungtiere ausreichend Gelegenheit haben, ihren Durst zu stillen.
 
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